Kreta Reise-Impressionen

Die antike Stadt Lato

Die Dorische Bergstadt Lato

Das dorische Bergdorf Lato

Nur etwa 4 km nordöstlich von Kritsá und 15 km von Agios Nikolaos liegt die an einen Berghang gebaute antike Stadt Lató. Man erreicht Lato von Kritsa aus über eine schmal Straße, die auf einem Parkplatz unterhalb der Ausgrabungsstätte endet. Schon von diesem Platz aus hat man einen tollen Blick, der sich im höher gelegenen Gelände von Lato noch grandioser darstellt.

Es liegt eine wunderbare Ruhe über diesem Ort mit den wild wachsenden Blumen und Pflanzen, den teilweise gut erhaltenen Ruinen und einem Blick auf das Gelände und die umliegende Bergwelt, den man nicht beschreiben, sondern erleben sollte.

Der Ort wurde bereits in spätminoischer Zeit, um 1550–1500 v. Chr., besiedelt. Dorische Zuwanderer erweiterten ihn dann ab dem 8. Jh. v. Chr. und diese dorischen Einwohner schufen eine wohlhabende Stadt, deren heute erhaltene Reste großteils aus der archaischen und klassischen Periode (7.–4. Jh. v. Chr.) stammen.

Lato war nicht von einer kompletten Mauer umzogen, sondern wurde von einzelnen Türmen und Bollwerken, die auf der Fläche verteilt waren, verteidigt. Trotz des natürlich verfallenen Zustands vermittelt Lato auch heute noch einen guten Eindruck vom Aussehen und der Atmosphäre einer wohlhabenden griechischen Stadt.

Das Ende der Stadt Lato ist wahrscheinlich nicht durch kriegerische Handlungen hervorgerufen worden, sondern wahrscheinlich aus wirtschaftlichen Gründen geschehen, da die Einwohner sich entschieden hatten, in küstennahe Gebiete umzusiedeln.

Rundgang durch Lato

Das dorische Bergdorf Lato

Lató ist ein typisches Beispiel für frühe griechische Stadtplanung, bei der die einzelnen die Viertel terrassenförmig um einen zentralen Markt- und Versammlungsplatz angelegt wurden. Man betritt die ehemalige Stadtanlage durch einen Torbau, der einst von einem mächtigen Turm gesichert war.

Man gelangt über eine Gasse, am Handwerkerviertel vorbei, steil den Hang hinauf.

Oben angekommen, befindet man sich auf dem Marktplatz, der Agora, wo sich neben einem Tempel noch eine Zisterne, die den Platz dominiert, ein Raum mit Sitzplätzen und eine Stoa, einer große Treppenanlage finden lassen. Turmartige Bauten, wahrscheinlich Wachtürme der Festung, sind ebenfalls zu erahnen.

Die Agora war mit Sicherheit der gesellschaftliche Mittelpunkt und Treffpunkt dieses dorischen Bergortes.

Eine wunderschöne alte Steineiche gibt dem Platz auch heute noch einen romantischen Hauch. Davor ist heute eine kleine Übersicht der Anlage auf einer Schautafel angeordnet.

Im Norden wurde der Platz durch eine breite Freitreppe gerahmt, die wahrscheinlich bei öffentlichen Festveranstaltungen genutzt wurde. Der gegenüberliegende Hang im Süden der Anlage lässt im oberen Terassenbereich einen fast vollständig erhaltenen rechteckigen Haupttempel erkennen.

Selbst der dreistufige Opferaltar vor dem Tempel ist zu sehen. Allerdings kann man von den eigentlichen Wohnhäusern nur noch Teile erahnen und offensichtlich waren sie sogar wehrhaft ausgebaut. Zu mindestens lässt die Stärke der Mauern darauf schließen.

 

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Hinweise und Tipps

Der Blick von der leichten Anhöhe über den eigentlichen Ruinen ist unbezahlbar. Man sollte sich der kleinen Mühe unterziehen und bis zur obersten Absperrung klettern, um diese grandiose Sicht auf Lato und die Bergwelt zu genießen, den Glocken der weidenden Schafe und Ziegen zu lauschen und den Duft von Bergkräutern zu atmen.